Wie die Geschichte von Ella dem Esel weitergeht erfahrt ihr wieder am Ende dieser Seite.

Zum 2. Advent hat sich die Krippe in der Kirche etwas geändert. Entdecken Sie die Unterschiede?

Den Impuls zum 2. Advent finden Sie unter den Krippenbildern.

Eine Schifffahrt in die Adventszeit

Wenn Sie schon mal in Hamburg waren, kennen Sie das vielleicht:

„Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, sie im Hamburger Hafen begrüßen zu dürfen.“ Seit vielen Jahrzehnten werden einlaufende Schiff im Schulauer Fährhaus an der Elbe, dem Willkomm-Höft, so begrüßt. Erfahrene, ehemalige Kapitäne stellen die Schiffe vor, erklären deren Technik oder geben Hinweise auf die Geschichte der Schiffe. Zahlreiche Besucher kommen täglich, um die kleineren oder größeren Schiffe anzuschauen und zu bestaunen, vor allem natürlich die mächtigen Kreuzfahrt- und Containerschiffe. Der Faszination eines vorüberfahrenden Schiffes kann sich kaum jemand entziehen.

Das war im 15. Jahrhundert sicherlich nicht anders. „Es kommt ein Schiff geladen bis an sein höchsten Bord“ so finden wir es in unserem Gesangbuch als Lied mit der Nummer 8. Schon als Kind habe ich mich gefragt, was wohl das Lied mit dem Schiff dort zu suchen hat. Ich stelle es mir vor, dieses Schiff, die Segel vom Wind gebläht, zieht es still vorbei. Keine Lautsprecherdurchsagen, keine Motorengeräusche, keine Dieselabgase. Ein Bild der Ruhe.

Im Lied wird nicht klar, woher das Schiff kommt und wohin es fährt, aber einige Besonderheiten werden deutlich: die Segel sind die Liebe, der Mast der Heilige Geist. Die Last, die das Schiff bis zur Bordkante ausfüllt, ist Gottes Sohn, der unseretwillen Mensch wird.

Ein Lied, gemacht für den Advent, die Zeit der Erwartung. Seit Jahrhunderten begleitet uns das Lied in der Zeit vor Weihnachten. Aber ist es nur ein Weihnachtslied?

Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord,

trägt Gottes Sohn von Gnaden, des Vaters ewigs Wort.

Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last;

das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft‘ auf Erden, da ist das Schiff an Land.

Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.

Zu Betlehem geboren im Stall ein Kindelein,

gibt sich für uns verloren: Gelobet muss es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will,

muss vorher mit ihm Leiden groß Pein und Marter viel,

danach mit ihm auch sterben und geistlich auferstehen,

das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehen.

Ursprünglich ist es ein Marienlied, erst wenn man das weiß, erschließt sich der Text. Maria ist das Schiff. Sie ist die Verbindung zwischen der göttlichen und unserer menschlichen Welt. Die Gabe, die sie bringt, Gottes Sohn, ist ein Geschenk Gottes an uns. Zugleich aber ist diese Gabe auch Aufgabe.

Wir Menschen sollen so leben, wie Jesus, als Menschen zugewandt unseren Mitmenschen. Das heißt aber auch, dass die Ruhe am Lebensanfang dem Sturm des Lebens weicht. Wir alle wissen, dass das Leben nicht aus Frieden und Ruhe besteht, sondern auch aus Stress, Hektik und Drama. Wir leben täglich damit- weil das zum Leben gehört. Das Lied bringt zusammen, was auch in unserem Leben zusammengehört: Geburt, Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen. So ist auch Weihnachten nicht nur die Erinnerung an das Schöne und die Ruhe, es erinnert auch gleichzeitig an das Drama und das Ende des Lebens.

Und doch dürfen wir uns immer darauf verlassen:

„Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ (Joh 12,46)

Der heutige Impuls stammt von Ulrike Dötsch.

So geht es mit Ella der Eselin weiter:

Folgend der Text zum Mit- bzw. Vorlesen:

„Wir haben gerade das Haus geputzt als es an der Tür geklopft hat.  Ein junger Mann hat Maria ein Stück Papier gegeben. Was das wohl zu bedeuten hat?“, berichtet Ella.

„Sieh nur Ella! Das ist ein Brief von meiner Verwandten Elisabeth!“, sagt Maria freudig. „Komm wir gehen auf die große Wiese hinter dem Haus und machen eine Pause. Ich lese dir dort den Brief vor!“ „Das ist schön! Maria hat einen Brief bekommen. Was dort wohl drin steht?“, denkt sich Ella. Gemeinsam gehen Maria und Ella auf die Wiese. Sie setzen sich unter einem Baum. Die Blätter tanzen im Wind. Das Wetter ist immer noch ganz schön. „Ella, wir lesen nun was Elisabeth geschrieben hat.“, sagt Maria und faltet das Stück Papier auf.

Maria beginnt zu lesen: „Meine liebe Maria, es ist lange her, dass wir voneinander gehört haben. Ich habe schöne Neuigkeiten! Ich erwarte ein Kind! Du weißt ja, mein Mann Zacharias und ich, wir haben uns schon lange ein Kind gewünscht. Es ist dann etwas Besonderes passiert. Zacharias hatte im Tempel gearbeitet. Es hat ihm dann ein Engel besucht! Zacharias hatte Angst! Der Engel ist ganz nett gewesen. Der Engel hat gesagt, wir sollen unser Kinder Johannes nennen. Unser Kind wird es schaffen, dass viele Menschen an Gott glauben werden. Ich freue mich auf unser Kind! Das wird schön. Ich hoffe sehr, dass wir uns bald wieder sehen werden liebe Maria. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen! Ich denke an dich. In Liebe deine Elisabeth.“ Maria ist kurz still und krault den Kopf von Ella. „Das sind wunderbare Nachrichten! Ich freue mich so sehr für Elisabeth und Zacharias! Ich möchte die beiden bald besuchen.“, sagt Maria schließlich.

Maria und Ella liegen noch eine Weile auf der Wiese. Sie schauen in den Himmel auf die Wolken und genießen das schöne Wetter. „Komm Ella wir putzen weiter!“, sagt Maria schließlich.     

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