Die Geschichte von Ella dem Esel findet sich wieder am Ende dieser Seite.
Tochter Zion freue dich
Der Impuls zum 1. Dezember kommt von Ulrike Dötsch und kann im folgenden angehört werden.
Im folgenden der Text zum mitlesen:
Liebe Gemeinde,
sicher haben Sie es erkannt und vielleicht auch schon mitgesungen, Tochter Zion, das Lied mit der Nummer 13 in unserem Gesangbuch.
Tochter Zion, freue Dich – immer, wenn dieses Lied erklingt, dann ist Advent.
Alles, was wir an Hoffnungen und Wünschen haben, kristallisiert sich hier: Hoffnung auf das Wiederkommen Jesu, Hoffnung auf Frieden und gute Gemeinschaft. Ein Jubellied auf Jesus Christus, an dessen Ankunft wir jedes Jahr an Weihnachten erinnern. Spätestens, wenn dieses Lied erklingt, ist die Weihnachtsvorfreude, die Adventsstimmung da.
Dabei wurde die Melodie im Jahr 1747 von Georg Friedrich Händel gar nicht für Weihnachten komponiert, sondern für das biblische Oratorium „Joshua“. Das Stück ist das Finale – ein Liebesduett und Schlussgebet. Auch im Oratorium „Judas Makkabäus“ hat die Melodie ihren Platz – als Lied für einen Freiheitskämpfer.
Kein Wunder also, dass die Melodie in Großbritannien weniger Adventslied, als vielmehr patriotischer Gesang ist.
Unser „Tochter Zion“ im Gesangbuch entstand erst 1820 in Erlangen. Der Text wurde vom Theologen Friedrich Heinrich Ranke hinzugefügt. Er bezieht sich dabei auf die Lesung aus dem Buch Sacharja, die wir jedes Jahr am 1. Advent lesen (Sach 9,9):
„Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf dem Füllen der Eselin.“
Der Text zeugt von der Hoffnung, die das Volk Israel damals bewegte: ein starker Herrscher, der von fremden Mächten befreit, aber noch mehr das Vertrauen auf Gott, der Frieden gibt, der über unsere Welt hinausgeht, auch wenn er scheinbar schwach auf einem Esel daherkommt.
Im Text singen wir „Hosianna, Davids Sohn!“, das heißt „Hilf doch, Davids Sohn!“
Ein Hilferuf aus unserer Welt, wo wir uns, damals wie heute oft hilflos und ausgeliefert fühlen. Ein Hilferuf zu unserem Gott, der uns an Weihnachten so nahe kommt.
Und gleichzeitig ein Jubelruf, der geschieht im Vertrauen auf Gott, der uns nicht verlässt
Advent – Zeit der frohen Erwartung
Advent – eine dunkle Zeit, in der das Licht immer mehr zunimmt
Advent – Hoffnungszeit inmitten von Not und Verzweiflung
Wenn Sie Lust haben, dann stimmen Sie doch mit ein, auch wenn es nicht aufnahmereif fürs Tonstudio ist – egal. Hoffnung und Zuversicht verträgt auch mal schiefe Töne:
Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir,
ja, er kommt der Friedefürst.
Tochter Zion, freue dich,
jauchze laut, Jerusalem!
Eine gesegnete Adventszeit für uns alle wünscht Ihre/ Deine Ulrike Dötsch.
Der Text zum Herunterladen:
So geht es mit Ella der Eselin weiter:
Hier der Text zum mitlesen:
„An diesem Tag hat die Sonne durch das kleine Fenster im Stahl geschienen. Es soll ein richtig warmer Tag werden. Die Vögel singen. Keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Das ist ein wunderschöner Tag. Ich sehe alles verschwommen… Huch! Es ist so hell. Was ist das nur? Plötzlich werde ich von der Seite an gestupst. Ich blinzle und reibe mir die Augen. „Hallo du!“, sagt eine zarte Stimme. Jetzt kann ich die Augen öffnen. Eine rosa Nase ist direkt vor meinen Augen. „Ich bin deine Mama!“, sagt die Stimme, „Willkommen auf der Welt kleine Ella!“ Ich schaue immer noch auf die rosa Nase. Weiter oben sind zwei große braune Augen. Noch weiter oben sind lange graue Ohren. Ich blinzle noch einmal. Die Nase geht ein wenig zurück. Und dann sehe ich sie. Meine Mama! Sie ist ein wunderschöner grauer Esel mit einer rosa Stupsnase. Wegen ihrer rosa Nase wird sie von allen Rosa genannt. Es dauert eine Weile, bis ich nicht mehr wackelig auf den Beinen bin. Aber schon bald kann ich durch den Stahl hüpfen. Oh hüpfen macht mir so viel Spaß! Hüpfst du auch gerne? Komm wir hüpfen zusammen! (Hüpf, Hüpf, Hüpf)
Oh wer ist denn das? In den Stahl kommt eine junge Frau. Sie hat lange braune Haare. Sie trägt ein grünes Kleid und einen blauen Umhang. Meine Mama läuft freudig auf sie zu. Sie dreht sich um und sagt zu mir: „Ella habe keine Angst. Das ist Maria! Wir wohnen bei ihr. Maria ist eine liebe junge Frau. Sie bringt immer leckeres Essen für uns und streichelt uns!“ Maria streichelt erst meine Mama Rosa und gibt ihr Möhren und Äpfel zum Essen. Dann kommt sie auf mich zu. „Hallo du kleiner Esel! Na wie heißt du?“ Liebevoll streicht sie mir über den Kopf. Meine Mama stupst Maria an. Und ich weiß nicht wie… Danach wusste Maria, dass ich Ella heiße. „Ella ist ein schöner Name für einen kleinen Esel wie dich! Ich werde mich gut um dich kümmern.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich Maria. Ich blicke aus dem Fenster. Der Himmel färbt sich erst gelb… dann orange… und dann kräftig rot. Das ist wunderschön! Mir fallen die Augen zu… und dann schlafe ich.“