Dein Kleid kann mich was lehren

Woher kommt eigentlich der Weihnachtsbaum?

Na, aus dem Wald oder aus dem Baumarkt!

Haben Sie sich auch schon mal die Frage gestellt; Woher kommt der Brauch, sich eine Tanne oder eine Fichte in die Wohnung zu stellen?

Der Weihnachtsbaum in der Kirche aus dem Jahr 2017

Um den Ursprung des Brauches ranken sich viele Mythen und Geschichten. Worin der wahre Kern liegt, wissen wir nicht. Es ist jedoch bekannt, dass immergrünen Pflanzen, wie Tannen, Misteln oder Wacholder, eine besondere Bedeutung in einigen Kulturen haben. Diese Pflanzen wurden beispielsweise zum Jahreswechsel aufgestellt, um böse Geister oder Naturgewalten fernzuhalten. Im Mittelalter dekorierten die Menschen dann Haus und Hof mit diesen Pflanzen. Im späten 16. Jahrhundert wurde es in Elsass zum Brauch, den Baum mit Süßigkeiten zu schmücken. Einige Jahrhunderte später, genauer gesagt im 19. Jahrhundert, gewann das Schmücken des Baumes immer mehr an Aufmerksamkeit. Der Weihnachtsbaum wurde mit der Zeit zu einem festen Bestandteil der Weihnachtszeit. Allmählich wurde die Variation des Schmuckes größer. Bald gab es die ersten handgeblasenen Glaskugeln. Lametta kam auch bald hinzu, das Eiszapfen darstellen sollte. Die klassischen Farben Rot, Grün, Silber und Gold waren schon immer beliebt und kamen nie aus der Mode. Was hingegen aus der Mode kam, sind Weihnachtsbaumständer, die sich auf einer Spieluhr drehten.

Zunächst war der Weihnachtsbaum überwiegend in den protestantischen Regionen zu sehen. Die katholische Kirche widersetze sich diesem „heidnischen Brauch“. Erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sind auch in der katholischen Kirche die Weihnachtsbäume willkommen.

Im Christentum weisen Kerzen und das damit verbundene Licht auf die Ankunft von Jesus Christus hin, dem Licht der Welt. Neben dem Licht hat die Farbe Grün eine wichtige Bedeutung. Sie steht für die Hoffnung. Die immergrünen Pflanzen erinnern uns in der kalten grauen Jahreszeit an das Wachstum und das Reifen, an die Kraft, welche in der Natur und auch in uns steckt. Gerade jetzt, in der Zeit einer Pandemie, kann sich der Winter noch kälter und grauer anfühlen. Der Weihnachtsbaum mit seiner grünen Farbe bringt Hoffnung und wortwörtlich Farbe in die Wohnung. Hoffnung und Freude auf das anstehende Weihnachtsfest und das Ankommen für das Licht der Welt Jesus Christus.

Das bekannten Lied „Oh Tannenbaum“ beschreibt vor allem in der letzten Strophe die Hoffnung und Kraft spendende Wirkung.

 „O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter:
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
Nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Du kannst mir sehr gefallen!
Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit
Ein Baum von dir mich hoch erfreut!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Du kannst mir sehr gefallen!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit

Gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Dein Kleid will mich was lehren.“

Ich wünsche Ihnen eine hoffnungsvolle und Kräfte sammelnde Zeit. Bleiben Sie behütet.

Ihre Jahrespraktikantin der Religionspädagogik in St. Markus

Michaela Kargl

So geht es mit Ella der Eselin weiter:

Folgend der Text zum Mit- bzw. Vorlesen:

Ella läuft ganz schnell. „Ich muss ihn finden!“, denkt sie sich. Ella hat den Weg zu Josef ganz schwach im Kopf. Sie muss lange gerade aus, an dem krummen Baum vorbei über den großen Marktplatz und dann nach rechts. Sie rennt und rennt. Plötzlich bleibt Ella außer Atem stehen. „Hier muss es sein!“, denkt sie sich. Sie ist vor der Werkstatt von Josef. „Hoffentlich ist er da“, denkt sie sich. „Er muss sehen, wie traurig Maria ist und sie trösten!“. Ella schaut sich um. „Wie kann ich in die Werkstatt kommen?“, überlegt Ella. Die Tür wirkt so, als ob sie nur angelehnt ist. Ella geht auf die Tür zu. Sie legt ihren Kopf an die Tür und drückt mit aller Kraft. Die Tür bewegt sich kein Stück! Ella nimmt Ablauf! Sie rennt mit dem Kopf voraus gegen die Tür. Rums! Die Tür öffnet sich mit einem lauten Knall. Und ganz viele Bretter liegen auf den Boden. Diese müssen wohl umgefallen sein, als Ella die Tür öffnen wollte. Ella liegt auch auf dem Boden. „Autsch, das tut weh!“, sagt Ella und reibt sich den Kopf.

 „Ella!“, ruft Josef erschrocken. Er rennt auf Ella zu und kniet sich zu ihr auf dem Boden. Er streichelt behutsam ihren Kopf. „Was machst du nur hier?“, fragt Josef. Ella hat Kopfschmerzen. „Was wollte ich eigentlich hier…“, denkt sich Ella. „Hat dich Maria geschickt?“, fragt Josef und streichelt Ellas Kopf. „Maria! Ich bin wegen Maria hier! Sie weint so bitterlich unter dem Baum! Josef muss sie sehen. Sie ist wegen ihm traurig!“, ruft Ella. Josef schaut sie erstaunt an. Er versteht nicht was der kleine Esel sagt. Josef hört nur ein aufgeregtes: „Iah!“. „Ganz ruhig Ella!“, sagt Josef und versucht Ella zu beruhigen. Aber Ella ist schon wieder aufgestanden. Sie hat Josefs Hosenbein im Maul und zieht ganz fest daran. „Was ist denn los Ella! Soll ich mitkommen?“, erkundet sich Josef. „Ja! Stelle jetzt nicht so eine doofe Frage!“, denkt sich Ella und zieht noch stärker an der Hose von Josef.

Er hat verstanden, dass er mitkommen muss. Gemeinsam laufen sie zu Maria. Maria sitzt noch unter dem Baum. Als sie Josef sieht, wird sie ganz rot. Josef sieht, dass Maria geweint hat und wird langsamer. Er senkt den Kopf. „Maria warum bist du so traurig?“, fragt Josef schließlich. Maria sagt zögernd: „Ich habe dir erzählt, dass ich ein Kind erwarten werde und du hast mir nicht geglaubt. Ich habe Angst, dass du mich nicht mehr heiraten möchtest!“. Josef senkt den Kopf. Er kniet sich zu Maria auf den Boden und nimmt sie in den Arm. „Maria ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid. Ich glaube dir. Ich möchte dich immer noch heiraten!“, sagt Josef. Und Ella? Sie steht lächelnd neben den Beiden.

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