Und wieder hat sich etwas an der Krippe, die in der Kirche steht verändert. Weitere Bilder folgen unter diesem Beitrag.

Es ist ein Ros entsprungen

Es ist ein Ros entsprungen – Anhören

Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,

wie uns die Alten sungen, von Jesse war die Art

und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten

Winter wohl zu der halben Nacht.

Wie oft haben Sie dieses Lied schon gesungen oder gehört? Hundertmal? Ein Lied, das schon ziemlich alt ist. Schon 1599 wird es das erste Mal gedruckt. Und schon vorher findet es sich in einer Mainzer Handschrift. 1609 schreibt Michael Praetorius den heute gesungenen vierstimmigen Chorsatz dazu.

Trotzdem bleibt das Lied immer ein bisschen rätselhaft!

Man stolpert über Wörter wie Ros, Jesse und Blümlein, das botanisch völlig unsinnig im kalten Winter hervorbricht. Manchmal trifft man auf falsch geschriebene Texte wie „Es ist ein Ross entsprungen … aus einem Pferdestall“. Und dieses oder dieser Jesse, was oder wer war das?

Wenn man das wissen will, muss man im Alten Testament beim Propheten Jesaja (11,1 f) nachschlagen (diesen Tipp bekommt man in der zweiten Strophe), dort steht:

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.“

Isai war der Vater des Königs David, der König, der für das Volk Israel immer Inbegriff eines guten Königs war. Jesse ist die Übersetzung, die Martin Luther für den Namen Isai gewählt hat. Aus diesem Königshaus soll ein neuer Reis, ein neuer Zweig wachsen, der dann blüht und Frucht bringt. Die Rose, die wir beim Singen oft im Kopf haben, ist wohl eher ein Reis, ein kleiner Zweig oder Schössling. In der zweiten Strophe wird auch klar, wer dieser Reis ist, der dieses Blümlein bringt: Maria. Sie bringt ein Kind zur Welt, „welches uns selig macht“.

Auf dieses Blümlein, Jesus, richtet sich der Text des Liedes in den Strophen drei und vier. Da wird klar, auf wenn der Liederdichter seine Hoffnung setzt. Auf Jesus Christus, der „mit seinem hellen Scheine“ die Finsternis vertreibt. Er, Mensch und Gott, ist es, der uns im Leid und in der Not dieser Welt begleitet und uns hilft. Er ist es, auf den wir hoffen dürfen. Auch wenn das Leben auf den Tod hinführt, er hat den Tod überwunden. Er rettet von „Sünd und Tod“. Wir dürfen darauf bauen, dass Gott uns als seine Kinder annimmt, auch wenn wir allzu oft nach unserem eigenen Willen leben und nicht nach Gott fragen (nichts anderes meint Sünde!). Er besiegt den Tod!

Wie tröstlich finde ich diese Worte, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Lage, da kommt mir so ein Lied gerade recht! Erinnert es mich doch immer wieder daran, dass Gott Herr der Welt und damit Herr der Lage ist, der sich uns liebend zuwendet, auch wenn wir es nicht immer spüren können.

Denn es gilt, was der Evangelist Johannes im ersten Kapitel schreibt: „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“

Ich wünsche Ihnen, liebe Gemeinde, einen friedvollen und gesegneten vierten Advent!

Ulrike Dötsch

Der Liedtext zu „Es ist ein Ros entsprungen“

1. Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,

wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art

und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter

wohl zu der halben Nacht.

2. Das Blümlein, das ich meine, davon Jesaja sagt,

hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd;

aus Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren,

welches uns selig macht.

3. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß;

mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis.

Wahr’ Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide,

rettet von Sünd und Tod.

4. O Jesu, bis zum Scheiden aus diesem Jammertal

lass dein Hilf uns geleiten hin in den Freudensaal,

in deines Vaters Reich, da wir dich ewig loben;

o Gott, uns das verleih!

Text: Str. 1-2 Trier 1587/88; Str. 3-4 bei Fridrich Layriz 1844

Melodie: 16. Jh., Köln 1599

Satz: Michael Praetorius 1609

So geht die Geschichte von Ella der Eselin weiter:

Folgend der Text zum Mit- bzw. Vorlesen:

„Ella da bist du ja!“, ruft Maria glücklich. Maria hat gedacht, dass Ella verschwunden ist. Maria streichelt den Kopf von Ella. „Sind unsere Vorräte aufgefüllt?“, fragt Josef nach. „Wir brauchen noch Brot, dann haben wir alles“, antwortet Maria. Die kleine Gruppe geht zu dem Stand an dem Brot verkauft wird. Josef bezahlt das Brot. „Wir werden heute zu meinen Verwandten gehen und bei ihm über Nacht bleiben“, erklärt Josef. Sie machen sich auf den Weg zu den Verwandten von Josef. Sie werden herzlich begrüßt. Josef freut sich seinen Verwandten wieder zu sehen. Ella legt ihren Kopf auf den Bauch von Maria. Sie spürt wie sich das Kind in dem Bauch bewegt.

Am nächsten Morgen stehen sie früh auf. Ella ist an diesem Tag nicht so müde. Sie freut sich richtig. Ella möchte das Tuch tragen, das Josef für sie gekauft hat. Sie geht zu dem Korb hin und holt das Tuch aus dem Korb. Ella trägt das Tuch in ihrem Mund zu Josef. „Möchtest du das Tuch tragen?“, fragt Josef Ella. Ella freut sich und nickt. „Josef hat gemerkt, dass ich das Tuch tragen möchte!“, denkt sich Ella. Josef legt das Tuch auf den Rücken von Ella. Freudig hüpft Ella zu Maria. „Du siehst ja hübsch aus“, sagt Maria zu Ella und schaut sich das Tuch an. „Wir müssen nun aufbrechen“, sagt Josef. Die kleine Gruppe macht sich auf den Weg nach Jerusalem.

Sie laufen den ganzen Tag. Am Abend erreichen sie Jerusalem. Es ist eine schöne Stadt. Ella ist beeindruckt. So eine große Stadt hat sie noch nie gesehen. „Hier sind viele Menschen. Ob sich alle zählen lassen?“, denkt sich Ella. „Morgen werden wir Betlehem erreichen!“, sagt Josef.

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